Keltische Märchen

 

Das Siedlungsgebiet der Kelten erstreckt sich vom Alpenraum über das europäische Festland bis zu den britischen Inseln. Ein Großteil der heute noch bekannten Erzählungen wurden allerdings im britischen und irischen Raum mündlich überliefert.

Keltische Märchen erzählen voller Poesie und Spiritualität von Abenteuern und Gefahren, von Abschied und Aufbruch, von Glück und Heimkehr. Sie sprechen von der Anderswelt, von Feen, Elfen und magischen Zauberkräften.

Hexen in Keltischen Märchen

 

In der Mythologie der Kelten gibt es viele Erzählungen über Hexen, z.B. gab es da Ceridwen. Sie soll die Gattin des Seegeistes Tegid Foel gewesen sein und Mutter der wunderschönen Creirwy und des Morfran ap Tegid sowie des abgrundtief hässlichen Afaggdu. Um dessen Hässlichkeit auszugleichen, braute sie in einem magischen Kessel einen Trank, der ihren Sohn zum weisesten aller Wesen machen sollte. Gwion Bach, der den Kessel bewachen und den Trank ständig umrühren sollte, bekam, als der Trank vollendet war, zufällig die ersten drei Tropfen des heißen Gebräus auf seinen Daumen. Der steckte den Finger in den Mund, so dass der Zauber auf ihn anstelle von Afaggdus wirkte.  Aus Ärger darüber versuchte Ceridwen Gwion zu töten und so kam es zu einer langen Verfolgungsjagd. Der Junge wechselte die Gestalt zu einem Hasen; sie wandelte sich zu einer schwarzen Jagdhündin. Sie nahmen immer neue tierische und pflanzliche Gestalten an bis Gwion zu einem Getreidekorn wurde und sich im Korn versteckte. Ceridwen wurde zu einer Henne und pickte es auf.

Bald darauf wurde Gwion als Sohn von Ceridwen wiedergeboren und wurde später der größte Dichter und Barde der Britannier. Diese Geschichte ist im Hanes Taliesin („Die Geschichte Taliesins“), einer walisischen Erzählung aus dem 16. Jahrhundert, überliefert. Ceridwen setzte ihren jungen Sohn in einem Boot auf dem Meere aus, wo er von Elphins gefunden und nach Hause getragen wurde. Hier wurde ihm der Name Taliesin („strahlende Stirne“) gegeben, da er sehr weise war.

Es wird oft vermutet, dass Ceridwen auf eine alte keltische Gottheit zurückzuführen ist. Viele setzen sie der irischen Brigid gleich. Ceridwen ist eine Hüterin des Kessels der Anderswelt und die Herrin des Getreides. Dargestellt wird sie zumeist als alte Frau, mit dunklen prophetischen Eigenschaften. Als Symbol der Fruchtbarkeit wird sie zumeist von einer Muttersau begleitet. Aus dieser Darstellung einer alten Frau mit einem brodelnden Kessel entstand vermutlich das Bild der Hexe im Volksmärchen

Ich finde das ist echt eine spannende Erzählung, über die Hexe die auch nur eine Mutter war. Auch über die Anderswelt habe ich schon oft Bücher gelesen, ich kann euch diese Geschichten nur empfehlen, sie stecken immer voller Magie und Spannung.

Keltischer Kesselkult

Der Kessel spielte bei den Kelten, teilweise auch bei den Germanen eine wichtige Rolle im täglichen Leben, besonders aber als Kult- und Zeremonialgerät. Seit der Bronzezeit, vor allem aber in der Eisenzeit wurden Kessel im Totenbrauchtum und bei Opfer- und Weiheritualen verwendet. In der frühmittelalterlichen Literatur der Inselkelten ist ein Kessel mit wunderbaren Eigenschaften ein immer wiederkehrendes Motiv. 

Aided Chon Culainn  erzählt vom Verstoß des Helden gegen sein Tabu . Auf dem Weg nach seinem Besitz Mag Muirtheimne zwingen ihn die drei Hexen-Töchter Calatins, aus ihrem Kessel, in dem sie Hundefleisch gekocht hatten, zu essen. Da ihm dies durch eine geis verboten war, verliert er seine übermenschliche Kraft und kann von Lugaid Lága getötet werden.

Und wir alle kennen die Comic-Serie Asterix,  da ist das Thema des Wunderkessels ein roter Faden, der sich durch alle Hefte zieht. Der Kessel des Druiden Miraculix wird von diesem immer dann verwendet, um den unbesiegbar machenden Zaubertrank zu brauen, wenn dem kleinen gallischen Dorf Gefahr droht. Nur Obelix bekommt nie davon zu trinken, da er als Kind einmal in den Trank gefallen war und seither seine Kraft beibehielt. 

Quellen: Wikipedia, Märchen Schätze, Keltische Märchen  – zum Erzählen und Vorlesen von Heinrich Dickerhoff (HG.)